So ertönt`s, da ruft ein Andrer:
Nein! von unten auf nach oben!
Von dem Herzen zu dem Kopfe!
Und du wirst die Wandlung loben.
Steigen muß des Herzens Wolke,
Daß der Geist zu scharf nicht brenne
Und, was Mensch und Erde tragen,
Im gedämpften Licht erkenne.
So der Zwiespalt, und ich Dritter
Steh` beklommen zwischen Beiden:
Wie für Unten, wie für Oben
Stell` ich mir die Wegescheiden,
Daß in mir die wilden Kämpfer
Nicht zu blutig sich zerschlagen?
Gott im Himmel wolle helfen,
daß sich Kopf und Herz vertragen!
Ernst Moritz Arndt: Gedichte. Vollständige Sammlung, Berlin 1860